Leseprobe
Leseprobe aus „Signatur – Stauferheimat“
Auszüge aus den Gedichten
Signatur
Die Blicke im weiten Rund suchen die eine Welle im Hügelmeer den sicheren Bogenstrich seit Ewigkeiten Abgeglichen mit dem Bild aus Kindertagen misst das Alltagsauge die Signatur der Landschaft
Zwischen Himmel und Erde
Zwischen Himmel und Erde die alte Kaiserstadt Durch den Tunnel Unter dem einstigen Römerweg Rollt der neuzeitliche Verkehr Im Spiegel der gläsernen Zeit- erscheinungen suche ich die alten Türme denen der junge Himmelsstürmer mittlerweile den Rang abläuft Stolpere dabei über Kopfsteine denen die Feuer der Hexenprozesse wenig anhaben konnten Geiger genießen seit Kerner und Uhland fabelhafte Gunst in den Gassen
Reiterles Kapelle
Über dem Urgrund Nährt sich in den Wurzeln der Gegenwart Der Geist der Mären und Sagen Vom Samen der Zeit Auch nach drei Jahrhunderten Klingt das Hui däch däh! Nach.
Eckzahn
Staufeneck
Zwischen Sanddornmond und Feuerdornsonne reckt sich der Bergfried Eckzahn über dem Tal. Legt unter mir den bunten Sommerteppich aus, bis hin zur blauen Zeile der Alb. Eingenickt in einer Nische, Feder und Messbuch im Schoß, hockt - der Schott. Atmet mit mir den stillen Augenblick. Mittagslicht rieselt die buckligen Quader hinab, lugt durch Mauerbögen, tanzt im bodenlosen Rittersaal. Ihm aber, oben in seiner Krone, drückt der zementierte Stahl auf den Nerv. Der starrt aufs Land mit unsichtbaren Augen. Big Brother strahlt.
Albzeile
In der Morgenröte flutet Horizontlicht Durch Talschnitte und Bergsilhouetten Wenn Wolken dich streifen Vernehm‘ ich das Rascheln deiner Buchenwälder In rauhen Nächten krauchen auf den weiten Feldern – oben die Limestone klein unzählig Deine Traufzeile – erstarrter Tsunami malt mir die Hügel der Welt wo Bären wohnen fremde Blüten und Steine sich entfalten